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Mentoring für erstsemestrige Studentinnen
der Fakultät für Informatik

 

Foto von Flyer

 
Gruppenfoto
       
Abschlussfoto der Teilnehmerinnen des Pilotprojekts 2005 mit Projektleitungsteam (Bettina und Ulli links vorne)

Erfahrungen im Pilotprojekt 2005/2006

Um erstsemestrigen jungen Frauen den Studieneinstieg in WINF oder INF an der TU Wien zu erleichtern, startete WIT im Herbst 2005 das Pilotprojekt "big sister.first steps"*. Eine höhersemestrige Studentin (als Mentorin: "big sister") traf sich ein Semester lang regelmässig mit einer Studieneinsteigerin (als Mentee: "little sister"), um ihre Erfahrungen aus dem Studium mit ihr zu teilen. Es wurden insgesamt 7 Paare (sogenannte Tandems) gebildet, die von einer Trainerin das ganze Semester über begleitet wurden.

Die big sisters erhielten zu Beginn eine Einschulung und trafen sich als Gruppe in drei Events zu Beginn, Projektmitte und zu Projektende. Die Events waren ein- oder zweitägig und fanden tw. in einem netten Seminarhotel in Tullnerbach im Wienerwald statt, wofür WIT die gesamten Kosten übernahm. Als externe Trainerin konnten wir Bettina Holzmann, eine Erlebnis- und Outdoorpädagogin gewinnen, die viel Erfahrung in der Jugendarbeit und vor allem mit jungen Frauen hat. Sie macht ausserdem eine Ausbildung in Mediation und Konfliktmanagement, was ja auch keine schlechte Qualifikation für Projektgruppenarbeit ist.

 

Hier fasst Bettina nach jedem der Vernetzungstreffen kurz zusammen, was passiert ist:

Wie war das erste Treffen im Oktober?

big sister.first steps startete an einem sonnigen Ort im Wienerwald.

Am Freitag hatten die Mentorinnen Zeit ihr Studium anhand eines Weges zu reflektieren - von oben betrachtet verliefen einige Studienwege sehr geradlinig, manche verzweigt und alle sehr beeindruckend.
In einer intensiven Arbeitsphase wurde als nächstes über die Rolle der Mentorinnen diskutiert.
Die Kooperationsaufgabe „das Spinnennetz“ diente als Metapher Informationen die eigene Studienkarriere betreffend auszutauschen und sollte Anregung zu einer möglichen Unterstützung unteinander bieten.

Am nächsten Morgen wartete die Gruppe in angespannter Vorfreude auf die Little Sisters.
Nach einem ersten informellen Smalltalk startete das Kennenlernen beim gemeinsamen Überqueren einer moorigen Wiese mit Platten der anderen Art.
Nach dem Mittagessen bildeten sich Tandems, die sich auch gleich einem Eierflugwettbewerb stellten. Flugmaschinen in Glockenform, komplizierte und künstlerische Strohhalmkonstruktionen flogen aus dem 1. Stock, und einige der Eier gingen auch wirklich nicht kaputt. In den 2er Teams wurde auch jeweils eine Mentoring Vereinbarung für die kommende Zusammenarbeit abgeschlossen.

Nach einem arbeitsreichen Nachmittag verabschiedeten sich "die mutigen und starken Frauen beim Bergen der Schokoladeschätze": Seilkonstruktionen, Klettern am Seil, sicherer Umgang mit Karabiner und Klettergurt zeigten beeindruckende Teamarbeit … bis bald

Hier die Fotos vom ersten Wochenende: Fotos vom ersten Wochenende

Zum zweiten Treffen im Dezember.. .

Zwei Monate lang treffen sich nun schon Big Sisters und Little Sisters, um gemeinsam als Tandems den Studieneinstieg der Little Sister zu bestreiten.
Eine der erstsemestrigen Studentinnen hat in der Zwischenzeit das Studium aufgegeben. Eine der big sisters war leider krank. Ansonst kamen alle wieder im Wienerwald an einem herrlich blauen Wintertag zusammen, um ihre bisherigen Erfahrungen auszutauschen...

Zur Halbzeit des Projektes und im Mittelpunkt des zweiten Vernetzungstreffens stand der Austausch. An diesem Sonntag ist sehr viel Auseinandersetzung passiert – da wurde in der Anstrengung mitunter fast vergessen, wie viel erfreuliches Engagement innerhalb der Tandems bis dahin passierte. Die Ansprüche sind hoch. In einer „Quatsch und Tratschrunde“ fand jeweils innerhalb der Gruppe der Big Sisters und der Little Sisters ein reger Erfahrungsaustausch statt.

Wie schon vom ersten Treffen gewohnt, bestritten auch hier wieder die mutigen Frauen eine Übung im Freien:
Zwei Frauen balancieren in einem Meter Höhe über ein V – förmig gespanntes Seil. An der Spitze des V beginnen sie, an den Händen gestützt, jede auf einem Schenkel des Seils so weit wie möglich weiter zu gehen. Die anderen bilden ein Sicherheitsnetz für die balancierenden Frauen am Seil. In der Reflexion dieser Übung wurden Fragen wie: „ Wie weit wollen wir gemeinsam kommen? & Was brauchen wir, damit wir am Ende beide zufrieden das Tandem verlassen können? “ gestellt und diskutiert, wie die Ergebnisse der Übung in den Alltag zu transferieren sind.

Zum Abschlusstreffen Ende Jänner

Die Big Sisters und die Little Sisters trafen einander in einem gemütlichen Ambiente in Wien zum Abschiedstreffen. Im Mittelpunkt stand die Evaluation des Projektes. Auf ein ereignisreiches Semester zurückblickend grübelten und diskutierten die Teilnehmerinnen über die Stärken, Schwächen und Chancen des Mentoring Projektes. Es war eine Werkstatt mit einer Fülle an Ideen zur weiteren Vernetzung der Studierenden nach dem Projekt.

Mit Hilfe einer Kooperationsübung wendet sich am Nachmittag buchstäblich das Blatt: Von der Evaluation zum persönlichen Abschiednehmen. „Was nehme ich persönlich aus big sister. first steps mit?“ – Die Antworten dazu und viel mehr schrieben die Teilnehmerinnen in einen Brief. Adresse: ICH. Der Brief wird jeder in einem Monat zugeschickt und soll an die Ereignisse erinnern, zum Lächeln anregen und für das Studium motivieren.
Es war auch ein Abschiednehmen in den Tandems. Niedergeschriebene Wünsche wurden auf selbst gewählten Postkarten an die Partnerin verschenkt.

Das Treffen endete mit gegenseitigem Rücken stärken - ein passendes Symbol für das generelle Anliegen von big sister.first steps!

Die Fotos vom Abschlusstag: Fotos vom Abschlusstag

Übergabe der Zertifikate und Projektausklang

Am 8. März 2006 überreichte WIT-Projektleiterin Prof. Gerti Kappel den Teilnehmerinnen des Pilotprojekts bei einem netten Abschiedsessen die Abschlusszertifkate. Bis auf eine Studentin waren alle bis zum Schluss dabei geblieben. Ulli Pastner sprach ein paar Worte zu den Lehren aus dem ersten Pilotprojekt und dankte Bettina Holzmann für ihre grosse Kompetenz und ihr Engagement.
Die Erfahrungen vom ersten Durchgang, die von den Studentinnen genauest reflektiert wurden, werden in das Folgeprojekt im nächsten Wintersemester einfliessen.
Initiatorinnen und Teilnehmerinnen waren sich im grossen und ganzen einig: Alles in allem ein sinnvolles und erfreuliches Projekt, von dem alle Beteiligten nur profitieren können!

Hier die Fotos von der Zertifikatsübergabe: Fotos von der Zertifikatsübergabe

Und Bettina zur Gesamtbewertung des Projekts

Big Sister.First Steps wurde in großem Ausmaß von den Teilnehmerinnen selbst gestaltet. Ihre Zitate beschreiben die Stärken des Projektes:

„Ich hab' Platz gefunden im Studium“  
Die Einstiegsphase ins Studium gelang für die Little Sisters durch den Austausch von Informationen und Erfahrungen untereinander. Freundschaften, die sich im Laufe des Semesters entwickelten, ermöglichten ein Klima für Lernen und steigerten die Motivation für das Studium. Die Big Sisters waren in dieser Phase Stütze.

„Vertrauen, es schaffen zu können“   
Die Big Sisters lebten vieles vor: Individuelle Schwerpunkte im Studium, den Umgang mit schwierigen Zeiten, die Planung des Studiums und die Vereinbarkeit von Studium mit Beruf. Die Vorbildwirkung von erfolgreichen Frauen in einem Männer dominierten Studium gab den Anfängerinnen Vertrauen. Die Little Sisters lernten die Unterstützung unter Frauen kennen.

„Selbstvertrauen stärken“   
Alle lernten in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Studium ihre Stärken kennen. Die Big Sisters wurden durch ihre Vorbildwirkung gestärkt.

Verbesserungen für das nächste Jahr kommen aus den Erfahrungen der Teilnehmerinnen:
Unterstützend für den Prozess innerhalb der Tandems war die gemeinsam unterzeichnete Mentoring - Zielvereinbarung . Beim ersten Vernetzungstreffen wurden von Big und Little Sisters Erwartungen und Befürchtungen erfragt. Zum Teil führte „Nachhilfe-Angst“, also eine ev. zu starke Konzentration auf fachliche Inhalte, zu einer Barrierebildung auf beiden Seiten.
Dieses Missverständnis wird im nächsten Projekt durch eine noch differenziertere Rollenbeschreibung entschärft. Zusätzlich darf jede Little Sister im Laufe des nächsten Projektes im Tandem drei „falsche Fragen“ stellen.

Rückblickend sprachen sich die Teilnehmerinnen für zusätzliche Treffen innerhalb der Gruppe der Little Sisters aus. Ein großes Anliegen war die weitere Vernetzung der Teilnehmerinnen mit anderen Frauen auch nach dem Projekt. Ideen dafür wurden gesammelt: eine Mailliste oder eine Plattform. Darüberhinaus gab es die Idee, auf der TU einen Raum für Frauen zu schaffen.

Unverändert bleibt die Stärke und Notwendigkeit der Unterstützung von Frauen für Frauen.

 

Das waren die genauen Termine des Rahmenprogramms:

2 tägiges Kick off
Einschulung der Mentorinnen, Projektinfo
und Matching der big und little sisters:


Freitag, 14.10.2005 (nur big sisters)
und Samstag, 15.10.2005 (alle)
1 tägiges Treffen zur Projektmitte:

Sonntag, 4.12.2005
1 tägiges Abschlussevent und Auswerten der Erfahrungen:

Samstag, 28.1.2006
gemeinsames Abendessen mit dem WIT-Leitungsteam und Überreichen der Teilnahmezertifikate : Mittwoch, 8.3.2006

 

Und so hat alles beim Pilotprojekt begonnen...

Die Bewerbungsphase wurde zu Beginn des Semesters durchgeführt. 14 Studentinnen mit überaus interessanten und vielfältigen Zugängen wurden als big oder little sister ausgewählt.

Folgende Zeilen aus dem Bewerbungsschreiben einer erstsemestrigen Kollegin zeigen, dass das Projekt für einige genau das richtige ist:

"Neu anfangen ist immer schwierig. Als ich heute Vormittag nach längerem Suchen das Audimax gefunden und betreten habe, war ich erschrocken, wie stark diese Studienrichtungen noch von Männern dominiert sind. Ich stand da und dachte mir „Was mache ich da? Habe ich hier überhaupt eine Chance? Ist dieses Studium nur für klassische Informatikfreaks zu bewältigen, die in einer regelrechten Symbiose mit ihren Laptops leben?“ Im Rahmen der „Einführungsvorlesung“ habe ich von „big sister.first steps“ gehört. Ich war sofort von diesem Projekt angetan, da ich zwei „echte“ Schwestern habe, die mir sonst immer und überall mit Rat und Tat zur Seite stehen, mir aber studienmäßig leider überhaupt nicht mehr weiterhelfen können. Eine „Ersatzschwester“ wäre da genau das richtige für mich, um mir beim Einstieg zu helfen."

*Den Namen „big sister“ haben wir übrigens von dem erfolgreichen Mentoringprojekt „big sister/ little sister“ der Carnegie Mellon University, US, „ausgeborgt“. Mehr dazu unter: http://women.cs.cmu.edu/ .


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